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Newsletter "dbsv-direkt" im Archiv ab 2008

Kurzübersicht:

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Fernsehtipp für alle Fans des Blindenfußballs (von Irene Klein vom 08.04.2008):

Die erste Blindenfußball-Bundesliga ist angepfiffen. Nach dem ersten Spieltag am 29. und 30. März führt Dortmund die Tabelle an, gefolgt von Stuttgart und Rhein-Ruhr. Das Medieninteresse ist gewaltig. Nicht nur in der Tagespresse wird das Thema aufgegriffen, auch im Fernsehen laufen zahlreiche Berichte. So auch heute Abend: In der Sendung "Sport inside" sendet das WDR-Fernsehen zwischen 22.45 und 23.15 Uhr den Beitrag "Hören statt Sehen - Wie blinde Fußballer ihre eigene Liga gründeten und auch gegen Profis bestehen können". Autor Aljoscha Pause wollte wissen, was passiert, wenn man ganz normalen Fußballprofis die Augen verbindet, ob ihr "Ballgefühl" ausreicht, um gegen eine Blindenmannschaft zu bestehen. Um diese Frage zu klären, hat Aljoscha die Blindenfußballmannschaft des MTV Stuttgart gegen ein Team um Thomas Broich vom 1. FC Köln und BVB-Profi Delron Buckley antreten lassen. Ein spannendes Experiment, dessen Ausgang hier nicht verraten werden soll. Fest steht derzeit nur, dass sich der Deutsche Blindenfußballmeister am 25. Mai feiern lassen wird. Bis dahin haben die acht teilnehmenden Mannschaften noch zwei Spieltage zu bestehen.

alle, die dabei sein wollen, hier noch einmal die Termine im Überblick:

2. Spieltag am 26./27.04.08 in Stuttgart und Dortmund

Spielort Stuttgart

MTV Stuttgart 1843 e. V., Am Kräherwald 190A, 70193 Stuttgart

Samstag, 26.04.08

10.00 Uhr Stuttgart - Chemnitz
13.00 Uhr Marburg - SG Würzburg-Berlin
17.00 Uhr Marburg - Chemnitz
19.00 Uhr Stuttgart - SG Würzburg-Berlin

Sonntag, 27.04.08

10.00 Uhr SG Würzburg-Berlin - Chemnitz
13.00 Uhr Stuttgart - Marburg

Spielort Dortmund

Gesamtschule Scharnhorst, Mackenrothweg 15, 44328 Dortmund

Samstag, 26.04.08

10.00 Uhr Dortmund - Rhein-Ruhr
13.00 Uhr FC St. Pauli - Mainz
17.00 Uhr Mainz - Dortmund

Sonntag, 27.04.08

09.00 Uhr Rhein-Ruhr - FC St. Pauli
13.00 Uhr Mainz - Rhein-Ruhr
15.30 Uhr Dortmund - FC St. Pauli

3. Spieltag am 24./25.05.08 in Dortmund

Gesamtschule Scharnhorst, Mackenrothweg 15, 44328 Dortmund

Samstag, 24.05.08

10.00 Uhr Marburg - Dortmund
12.00 Uhr Stuttgart - FC St. Pauli
14.00 Uhr Rhein-Ruhr - Chemnitz
16.00 Uhr SG Würzburg-Berlin - Mainz

Sonntag, 25.05.08

09.00 Uhr FC St. Pauli - Marburg
11.00 Uhr SG Würzburg-Berlin - Rhein-Ruhr
13.00 Uhr Chemnitz - Mainz
15.00 Uhr Dortmund - Stuttgart

Weitere Informationen im Internet unter www.blindenfussball.net

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Ein Veteran geht von Bord (von Andreas Bethke und Michael Herbst vom 31.03.2008):

Heute hat Dr. Thomas Nicolai seinen letzten Arbeitstag im Redaktionsbüro der "Gegenwart". Seit 1983 gestaltete er die auflagenstärkste Zeitschrift des deutschen Blinden- und Sehbehindertenwesens maßgeblich mit. 2004 schrieb er den ersten "DBSV direkt", den E-Mail-Newsletter des DBSV. Kaum jemand kennt die Szene so gut wie er. Kaum jemand aus der Szene kennt Dr. Thomas Nicolai nicht.

Die Redaktionen von "DBSV direkt" und "horus aktuell" wünschen ihrem geschätzten Kollegen mit dieser gemeinsamen Nummer alles erdenklich gute für seinen dritten Lebensabschnitt. Und in diesem, so können wir es in der morgen erscheinenden Aprilausgabe der "Gegenwart" lesen, wird der künftige "Redakteur ohne Zeitschrift" nur noch schreiben, was ihm Spaß macht, woran er Interesse hat, was er schon immer mal sagen wollte, um gleich verschmitzt hinzuzufügen, "ob das aber jemals die Öffentlichkeit erreicht...".

Also, lieber Herr Dr. Nicolai: Genießen Sie die Freiheit, die Ihnen jetzt zuteil wird; die Freiheit, sich nunmehr dort einbringen zu können, wo Sie es wollen und auch nur so weit, wie Sie es wollen! "Tandemhilfen" heißt Ihr aktuelles Projekt. Genießen Sie Ihre hoffentlich vielen gesunden Jahre vom Fahrrad aus, tun Sie, was Ihnen Spaß macht, helfen Sie anderen und lassen Sie mal wieder von sich lesen!

Herzlich grüßen stellvertretend für die Herausgeber

Andreas Bethke und Michael Herbst

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Blindenfußball-Präsentation in Berlin (von Volker Lenk vom 18.03.2008):

Am 29. März 2008 startet in Berlin und Stuttgart die Blindenfußball-Bundesliga in ihre erste Saison - ermöglicht durch den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, die DFB-Stiftung Sepp Herberger und den Deutschen Behindertensportverband. Heute wurden auf dem Trainingsgelände von Hertha BSC die neue Liga und ihre Protagonisten im Rahmen eines Pressetermins vorgestellt. Unter der Leitung des Bundestrainers Ulrich Pfisterer trainierten Spieler der Blindenfußball-Nationalmannschaft und ein Liga-Spieler aus Berlin gemeinsam. Das Medieninteresse war groß, so waren beispielsweise das ZDF, die ARD und Spiegel TV mit Kamera-Teams vertreten.

Die Schirmherrschaft für die Blindenfußball-Bundesliga hat kein geringerer als Uwe Seeler übernommen. Der ehemalige Nationalstürmer berichtete unserem Gegenwart-Reporter Stefan Müller, dass er sich bereits seit 2006 für Blindenfußball begeistert. Damals, im WM-Jahr, besuchte er den Blind Challenge Cup, den der DBSV gemeinsam mit dem SOVD ausrichtete. Renee Thissen, der bei der Blindenfußball-EM in Athen das Nationaltrikot trug, schilderte eindrucksvoll seine Erlebnisse: "Das war das wahnsinnigste Gefühl meines Lebens!"

DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke unterstrich bei der anschließenden Pressekonferenz, dass Blindenfußball auch ein Breitensport werden soll. "Unser Ziel ist es, dass möglichst viele blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland beginnen, sich für Sport zu interessieren. Im Rahmen unseres geplanten Fußball-Projektes werden wir deshalb an vielen Orten in Deutschland Starthilfe leisten, beispielsweise durch Schnupper-Trainings."

Weitere Informationen finden Sie auf der Infoseite zum Blindenfußball www.blindenfussball.net.

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Live im ARD-Buffet: Dr. Thomas Kahlisch, DAISY-Beauftragter des DBSV (von Irene Klein vom 12.03.2008):

Lesen für Sehbehinderte und Blinde - dieses Thema steht am 14. März im Mittelpunkt der Fernsehsendung ARD-Buffet. Als Experte ist Dr. Thomas Kahlisch zu Gast, DAISY-Beauftragter des DBSV und Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB). Er wird nicht nur erklären, wie blinde und sehbehinderte Menschen lesen und schreiben, sondern auch wie sie kochen und was sich hinter dem Akronym DAISY verbirgt. Im Anschluss an die Live-Sendung steht er den Zuschauern zur Beantwortung ihrer Fragen zur Verfügung.

Seit Januar 2008 produziert die DZB die erste monatlich erscheinende Audio-Rezeptzeitschrift für blinde und sehbehinderte Menschen - das Rezeptheft des ARD-Buffets. Durch die Veröffentlichung im DAISY-Format können auch nichtsehende Hobby-Köche die Rezepte der täglichen Sendung nachkochen - ob Thüringer Klöße mit Rindergulasch, Kartoffelkrapfen mit Lauchgemüse oder Cassata auf sizilianische Art, eine italienische Schichttorte, die vor allem zu Ostern serviert wird und die am 14. März im ARD-Buffet auf der Karte steht.

"Ich kann mir kaum eine bessere Möglichkeit vorstellen, als im ARD-Buffet für DAISY zu werben", betont Dr. Thomas Kahlisch gegenüber dbsv-direkt. "Es geht darum, auch sehende, insbesondere ältere Menschen von den Vorteilen von DAISY zu überzeugen. Denn die Tage der Audiokassette sind gezählt. Und die Blindenszene hat längst eine Technologie parat, von der alle profitieren können."

Sendetermin: ARD-Buffet, Freitag, 14. März, 12.15 bis 13.00 Uhr im Ersten
Bestelladresse für das Rezeptheft des ARD-Buffets auf DAISY-CD:
Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB),
Gustav-Adolf-Str. 7,
04105 Leipzig,
Tel.: (03 41) 71 13-120,
E-Mail: verlag@dzb.de

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Viel Prominenz beim 6. Deutschen Hörfilmpreis (von Irene Klein vom 12.03.2008):

So viele Gäste waren noch nie da, so viel Prominenz und so viel Presse auch nicht. Gestern Abend fand in Berlin die Verleihung des 6. Deutschen Hörfilmpreises statt. Etwa 400 geladene Gäste waren ins Atrium der Deutschen Bank gekommen, darunter zahlreiche Schauspieler wie Katja Riemann, Hannah Herzsprung, Ulrich Noethen, Adrian Topol, Maike von Bremen und Wolfgang Winkler. Auch der 89-jährige Filmproduzent Artur "Atze" Brauner gab sich die Ehre. Moderiert wurde der Abend von Nina Ruge, die die Gäste auf das Thema Hörfilm einstimmte und sie einlud, Filmausschnitte blind zu sehen - erst ohne, dann mit Audiodeskription.

Der 6. Deutsche Hörfilmpreis ging an die Hörfilmproduktion "Das wahre Leben". Als Schirmherr der Veranstaltung überreichte Mario Adorf den Preis stellvertretend an Carl Bergengruen, Fernsehfilmchef des einreichenden Senders Südwestrundfunk (SWR), und gratulierte dem Regisseur Alain Gsponer sowie den Hauptdarstellern Katja Riemann, Hannah Herzsprung und Ulrich Noethen. Erstmals lobte die Jury des Deutschen Hörfilmpreises in diesem Jahr zwei Sonderpreise aus. Schauspieler Kai Wiesinger (zuletzt im ZDF-Zweiteiler "Wilhelm Gustloff" zu sehen) würdigte in seiner Laudatio die Constantin Film AG und deren besonderes Engagement im Bereich Hörfilm. Der zweite Preis wurde von Schauspielerin und Jurymitglied Brigitte Grothum überreicht. Ausgezeichnet wurde das Berufsförderungswerk Düren gGmbH für die Hörfilmfassung des deutschen Stummfilms "Vom Reiche der sechs Punkte" aus dem Jahre 1927.

Um blinden und sehbehinderten Menschen mehr Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen, setzt sich der DBSV für ein besseres Hörfilmangebot ein. Renate Reymann, Präsidentin des DBSV, stellte am gestrigen Abend das neue Projekt Hörfilmpatenschaften vor. Gemeinsam mit der Deutschen Hörfilm gGmbH sucht der DBSV Paten für Hörfilmproduktionen, deren Kosten sich auf etwa 5000 Euro belaufen. "Wir lieben Filme, ohne sie zu sehen", betonte Renate Reymann. "Als Hörfilme gehen sie uns direkt ins Herz. Deshalb ist uns jeder Hörfilm-Pate besonders nah."

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Erste Operationen mit implantierbaren Sehprothesen gelungen (von Irene Klein vom 07.03.2008):

Nach zwölfjähriger Entwicklungsarbeit ist es gelungen, die weltweit ersten vollständig ins Auge implantierbaren Sehprothesen einzusetzen und zu aktivieren. An den Universitäts-Augenkliniken Aachen und Essen wurden die ersten sechs Operationen erfolgreich durchgeführt. Die Patienten waren seit mehreren Jahren an der Retinitis pigmentosa erblindet. Nun geht es darum, ein marktfähiges Retina-Implantat zu produzieren, um die Heilungschancen für Menschen, die an degenerativen Netzhauterkrankungen erblindet sind, zu erhöhen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Pressemeldung des Uniklinikums Aachen, die Ihnen dbsv-direkt zur Verfügung stellt.

Implantierbare Sehprothese sorgt für Licht am Ende des Tunnels

Netzhautchirurgen und Ingenieure haben nach zwölfjähriger Entwicklungsarbeit die weltweit erste vollständig in das Auge implantierbare Sehprothese für Blinde erfolgreich bei Patienten implantiert. "Ist das ein Streichholz, das ich sehe?", fragte die erste Patientin, nachdem das Implantat aktiviert wurde. Die 65-Jährige aus Thüringen, die an der Retinitis pigmentosa - dem erblichen Tunnelblick - erblindet war, erhielt am 11. September 2007 in der Augenklinik des Aachener Universitätsklinikums ein EpiRet III-System implantiert.

Die Operationen wurden in einer klinischen Studie an sechs freiwilligen Patienten an der Universitäts-Augenklinik Aachen und der Universitäts-Augenklinik Essen durchgeführt. Alle Patienten waren seit mehreren Jahren an der Retinitis pigmentosa erblindet. "Die Operationen verliefen komplikationslos und die Implantate heilten sehr gut ein", so Prof. Dr. Peter Walter, Direktor der Aachener Augenklinik.

Während einer vierwöchigen Testphase wurde das System durch einen Sender von außen aktiviert und die Netzhaut wurde von Spezialisten der Neurophysikgruppe der Philipps Universität Marburg mit verschiedenen Testreizen untersucht. Dabei zeigte sich, dass bei allen Patienten Seheindrücke auslösbar waren und Muster unterschieden werden konnten. Die erforderlichen Stromstärken lagen in einem sehr niedrigen Bereich, was zeigt, dass eine lebenslange Dauernutzung des Implantates möglich sein wird.

Die Arbeiten während der Entwicklungsphase wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell gefördert. Nachdem das Konzept sich bei den ersten sechs Patienten als wirksam und sicher erwiesen hat, wurde von assoziierten Medizintechnikfirmen die Firma EpiRet GmbH gegründet. Ziel ist es, ein marktfähiges Retina-Implantat zu produzieren, um Patienten, die an degenerativen Netzhauterkrankungen erblindet sind, ihr Sehvermögen wiederzugeben.

Forschungspartner:

Augenklinik des Universitätsklinikums Aachen: Prof. Dr. Peter Walter, Dr. Gernot Roessler, Dr. Thomas Kirschkamp Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme, Duisburg: Michael Goertz, Dr. Ingo Krisch, Dr. Hoc Khiem Trieu Arbeitsgruppe Neurophysik der Universität Marburg: Susanne Klauke, Dr. Thomas Wachtler, Prof. Dr. Frank Bremmer Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik der RWTH Aachen: Christian Koch, Prof. Dr. Wilfried Mokwa Institut für Neuropathologie der RWTH Aachen: Dr. Bernd Sellhaus, Prof. Dr. Joachim Weis Klinik für Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes des Essener Uniklinikums: Prof. Dr. Norbert Bornfeld, Priv.-Doz. Dr. Thomas Laube, Dr. Claudia Brockmann Dr. Schmidt Intraokularlinsen, St. Augustin: Harald Röthgen, Dr. Arthur Messner Thomas RECORDING GmbH, Giessen: Stefan Rein, Dirk Höhl, Uwe Thomas Bytec GmbH, Stolberg: Paul Willi Coenen

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Karten für blinde und sehbehinderte Fußball-Fans bei der Europameisterschaft (von Dr. Thomas Nicolai vom 07.03.2008):

Fußball-Fans aufgehorcht! Nachstehend gibt Ihnen dbsv-direkt eine Mitteilung weiter, die ganz aktuell vom Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen verbreitet worden ist. Es geht um Karten bei der Fußball EM. Das Formblatt, das für die Anmeldung notwendig ist,steht als RTF-Dokument zum Herunterladen bereit. Bitte beachten Sie insbesondere den Punkt 3.6., der Bewerber verpflichtet, ihre Sehbehinderung durch den zuständigen Blinden- und Sehbehindertenverein bestätigen zu lassen:

Projekt Euro08 für blinde und sehbehinderte Fussballfans Eintrittskarten für blinde und sehbehinderte Menschen sowie deren Begleitpersonen mit spezieller Audiodeskription

Ein spezielles Angebot ermöglicht auch Ihnen als blinder und sehbehinderter Fussballfan einen spannenden Matchbesuch an der Fussballeuropameisterschaft in der Schweiz. Sie und ihre Begleitperson profitieren von einem speziellen Service, der die Betreuung vor, während und nach dem Spiel beinhaltet. Zudem kommen Sie in den Genuss einer Audiodeskription: Der Spielverlauf wird Ihnen "live" kommentiert (in Basel, Bern und Zürich in deutsch, in Genf in französisch) und kann mittels FM-Empfänger gehört werden.

Anmeldung für die Fussballtickets

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungen auf dem beigelegten Personalienblatt vollständig ausgefüllt zwischen 20. und 31. März 2008 an folgende Kontaktperson (Bewerbungen, die nach dieser Zeit eintreffen, werden nicht mehr berücksichtigt):

Herr Kannarath Meystre
Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen Lenzburg/Schweiz
E-Mail: meystre@szb.ch (Dokumente eingescannt)
Fax: +41 62 888 28 77

Auslosung

Die Eintrittskarten werden ausgelost. Nur die derart berücksichtigten Bewerber werden umgehend per Mail kontaktiert; alle anderen Bewerber werden nicht informiert. Gegen das Verlosungsresultat kann kein Rekurs eingelegt werden.

Anreise, Suche der Unterkunft, Transfers, Haftung usw. obliegen der alleinigen Verantwortung jedes Teilnehmers.

Die Spiele in der Schweiz

Spiele in Basel

Spiele in Genf

Spiele in Zürich

Spiele in Bern

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Mit Messekompass zur SightCity (von Dr. Thomas Nicolai vom 07.03.2008):

Der DBSV verstärkt sein Engagement auf der SightCity 2008, die vom 07. bis 09. Mai in Frankfurt am Main stattfindet.

Seit einigen Jahren hat sich die SightCity als die wichtigste Ausstellung für die Belange blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland etabliert. Warum ein Besuch nicht nur für EDV-Freaks zu empfehlen ist und welche neuen Angebote von der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe in diesem Jahr erstmals gemacht werden, darüber sprach Rudi Ullrich, Mitglied im Präsidium des DBSV mit dem Geschäftsführer des DBSV, Andreas Bethke, und mit Klaus-Jürgen Schwede, dem stellv. Vorsitzenden des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen und Leiter des Bereichs Hilfsmitteltechnik der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg. Das Interview zu den Aktivitäten des DBSV auf der SightCity finden Sie als Textfassung und als Hörversion bei uns auf der Homepage.

"Mit unseren neuen Angeboten, dem "Messekompass" zum Zurechtfinden und den Gesprächsrunden "Bei uns nachgefragt" zum Auswerten des Messebesuchs möchten wir gerade Menschen, die sich das bisher nicht zugetraut haben, zum Besuch der SightCity ermutigen und einladen", so Andreas Bethke gegenüber dbsv-direkt. Zu Einzelheiten des DBSV-Gewinnspiels rund um das Thema DAISY wollte der DBSV-Geschäftsführer noch nichts verraten. Wir dürfen also gespannt sein.

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DBSV-Präsidentin im Verbandsrat des DPWV (von Dr. Thomas Nicolai vom 06.03.2008):

Am 04. März wurde Frau Heidi Merk zur neuen Vorsitzenden des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes gewählt. Frau Merk (Juristin, Jahrgang 1945) war von 1990 bis 1998 Niedersächsische Justizministerin und danach bis 2000 Arbeits-, Sozial- und Gesundheitsministerin in Niedersachsen.

Für die nächsten vier Jahre neu gewählt wurde auch der Verbandsrat des DPWV. Neben den Vorsitzenden der 15 Landesverbände wurden 15 Vertreter aus den überregionalen Mitgliedsverbänden in den Verbandsrat gewählt. Für den DBSV ist nun Renate Reymann in diesem Gremium vertreten, und dbsv-direkt gratuliert der Präsidentin zur Wahl.

"Ich möchte mit diesem ehrenamtlichen Engagement das behindertenpolitische Profil des PARITÄTERS aus der Perspektive der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe aktiv mitgestalten", so Renate Reymann gegenüber dbsv-direkt.

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Internationales Ausbildungszentrum im Aufbau (von Irene Klein vom 04.03.2008):

Sie sucht Menschen, die „grenzenlos denken“. Sabriye Tenberken, Begründerin des Blindenzentrums Tibet, will ihre Erfahrungen weitergeben und baut derzeit im südindischen Kerala ein Zentrum auf, um Projektleiter für den weltweiten Einsatz auszubilden. "dbsv-direkt" hat nachgefragt, was dahinter steckt und welche Voraussetzungen die Bewerberinnen und Bewerber mitbringen sollten:

Aus dem eisigen Tibet ins tropische Kerala

„Ich möchte keine Ausnahme sein“, sagt Sabriye Tenberken – und ist es doch. Sie möchte beweisen, dass alle etwas bewegen können. Dass blinde und sehbehinderte Menschen ihr Schicksal in die Hand nehmen und sich aktiv in die Gesellschaft einbringen können. Mit 28 Jahren gründete sie in Tibet eine Schule für blinde Kinder. Zehn Jahre später kann diese Schule übergeben werden – an die ersten Schüler, die inzwischen selbst Verantwortung tragen können. Und für Sabriye Tenberken ist es an der Zeit, ein neues Projekt zu starten, „ein neues Feuer zu entfachen“, wie sie sagt.

Vom eisigen Tibet geht es ins tropische Südindien, nach Kerala. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Paul Kronenberg baut Sabriye Tenberken ein Ausbildungszentrum auf: das <"International Institute for Social Entrepreneurs“ (IISE). Das Ziel ist, vor allem blinde und sehbehinderte Menschen, die sich weltweit in der Entwicklungshilfe, im Umweltschutz oder in sozialen Kontexten engagieren wollen, zu Projektleitern auszubilden. Ein Jahr lang werden die Kursteilnehmer in Management, Projektplanung, Computertechnik und Kommunikation unterrichtet. Dann sollen sie in der Lage sein, eigene Projekte zu initiieren und umzusetzen.

„Grenzenlos denken“: Das ist die wichtigste Voraussetzung, die Sabriye Tenberken von den Teilnehmern erwartet – getreu dem Namen ihrer Organisation „Braille ohne Grenzen“. „Wir wollen mit Menschen zusammenarbeiten, die ihren Kopf einsetzen, die etwas auf die Beine stellen wollen, die Visionen haben und auch das nötige Stehvermögen, um gegen Widerstände anzukämpfen.“ Weitere Voraussetzungen sind gute Englischkenntnisse, die Beherrschung der Punktschrift (englische Voll- und Kurzschrift), die Fähigkeit, allein zu reisen.

Der Lehrbetrieb des IISE beginnt Anfang 2009. Die Studienkosten für einen einjährigen Aufenthalt betragen 6600 Euro einschließlich Unterbringung (Doppelzimmer), Verpflegung, Unterricht, Lehrmittel, Praktika und trainingsbezogenem Transport innerhalb Indiens. „Braille ohne Grenzen“ wird im Eröffnungsjahr des IISE einige Ausbildungsstipendien zur Verfügung stellen.

Weitere Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen finden Sie auf der Internetseite von Braille ohne Grenzen (englisch)

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100.000 Bücher auf einen Klick (von Dr. Thomas Nicolai vom 28.02.2008):

Auf der Internetseite von Medibus können "Bücherwürmer" nun auch aus 40.000 Büchern in Blindenschrift ihre Auswahl treffen. Zusammen mit den 60.000 Hörbuchtiteln ist damit die Suche über fast alle Bestände der Mitgliedseinrichtungen von Medibus möglich. Das Suchergebnis kann gespeichert und auf Wunsch bei den entsprechenden Bibliotheken bestellt werden.

Ergänzend dazu die Vorsitzende von "Medibus", Frau Elke Dittmer, gegenüber dbsv-direkt:

"Wer kein Internet nutzen kann oder möchte, rufe gern bei seiner Bücherei an. Das neue Internetangebot steht auch den dortigen Mitarbeitern zur Verfügung und verbessert somit die Serviceleistungen für alle Nutzer."

Viel Spaß beim Stöbern in den Katalogen sowie beim Hören und Lesen wünscht dbsv-direkt.

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Deutscher Hörfilmpreis 2008 - Wissenswertes zur Preisverleihung (von Volker Lenk vom 20.02.2008):

Der 6. Deutsche Hörfilmpreis wirft seine Schatten voraus. Die Nominierten, der Musikbeitrag sowie die Moderatorin stehen fest, Informationen dazu im folgenden Text. Wir dürfen uns auf eine glanzvolle Veranstaltung freuen, die wichtige Impulse im Sinne unserer Hörfilm-Anliegen geben wird.

Auszüge aus einer Pressemitteilung des DBSV vom 20. Februar 2008:

Die Nominierungen für den 6. Deutschen Hörfilmpreis stehen fest. Aus allen Einreichungen wählte die prominent besetzte Jury acht Hörfilmproduktionen aus:

Der Gewinner des 6. Deutschen Hörfilmpreises wird erst am Abend der Preisverleihung am Dienstag, den 11. März 2008 in Berlin bekannt gegeben. Als Kulisse für die Galaveranstaltung dient das historische Atrium der Deutsche Bank AG. Auch die diesjährige Veranstaltung steht wieder unter der Schirmherrschaft des Schauspielers Mario Adorf, der die Auszeichnungen persönlich übergeben wird.

Verantwortlich für die Auswahl der Preisträger ist die prominent besetzte Jury. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem: Prof. Regina Ziegler (Filmproduzentin), Brigitte Grothum (Schauspielerin), Gabriel Heim (Fernsehdirektor Rundfunk Berlin-Brandenburg), Mark Schlemmermeyer (Programmchef TV Spielfilm), Prof. Dr. Klaus Siebenhaar (Leiter des Instituts für Kultur- und Medienmanagement an der Freien Universität Berlin) sowie Hubert Hüppe MdB (Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen).

Die Verleihung wird von der TV-Journalistin Nina Ruge moderiert. Musikalischer Höhepunkt ist der Auftritt der international erfolgreichen Starsopranistin Anna Maria Kaufmann. Die gebürtige Kanadierin wird gleich zwei Werke aus ihrem umfangreichen Repertoire präsentieren.

Als Gäste haben sich bisher unter anderem angekündigt: Katja Riemann, Daniela Ziegler, Eva Habermann, Mirjam Weichselbraun, Esther Seibt, Maike von Bremen, Roman Knizka sowie Ulrich Noethen.

Der Deutsche Hörfilmpreis wird seit 2002 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt der DBSV besonders gelungene Hörfilmproduktionen, aber auch Persönlichkeiten und Institutionen für ihr Engagement im Bereich Hörfilm.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), der Bayerische Rundfunk (BR), der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), die Senator Entertainment AG, die Kinowelt Home Entertainment sowie die Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Hauptsponsor des 6. Deutschen Hörfilmpreises ist die Pfizer Deutschland GmbH. Weitere Sponsoren und Partner sind unter anderem die Deutsche Bank AG, die Aktion Mensch, die Blindenstiftung Deutschland, die Herbert Funke-Stiftung, die Paul und Charlotte Kniese-Stiftung sowie das Blindenhilfswerk Berlin.

Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer zusätzlichen Audiodeskription (AD) versehen. Akustischen Untertiteln vergleichbar beschreibt die AD in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekors. Die Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.

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Tipp für Musical-Fans (von Dr. Thomas Nicolai vom 14.02.2008):

Das DBSV-Musical "Stärker als die Dunkelheit" kommt nach Magdeburg. Frau Irene Klein, die seit 01. Februar 2008 beim DBSV als Redakteurin tätig ist und ab 01. April d. J. die "Gegenwart"-Redaktion leiten wird, hat alle wichtigen Informationen für dbsv-direkt zusammengefasst:

Zum Hintergrund

Es ist das erste Musical, das gemeinsam von blinden und sehenden Autoren geschrieben wurde und von jungen Darstellern, die ihrerseits blind beziehungsweise sehbehindert sind, aufgeführt wird. Die Premiere wurde bereits im Oktober 2006 in Berlin unter der Schirmherrschaft von Katja Ebstein gefeiert. Nach einer weiteren Aufführung in Hamburg bringt der Paritätische Landesverband Sachsen-Anhalt das Musical nun im "Alten Theater" Magdeburg auf die Bühne. Die Initiative zu diesem Gastspiel ging vom Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt e.V. aus.

Veranstaltungsdaten:

DBSV-Musical "Stärker als die Dunkelheit"
Datum: Samstag, 29. März 2008, 17 Uhr
Ort: "Altes Theater", Tessenowstr. 11 (am Jerichower Platz), 39114 Magdeburg
Eintritt: 10 Euro (ermäßigt 8 Euro)
Reservierung: 0391/629 35 30 und an der Abendkasse

Zum Inhalt:

Das Musical erzählt davon, dass blinde und sehbehinderte Menschen ein selbst bestimmtes Leben führen können und wollen. Die Handlung beginnt im Berlin des Jahres 1806. Der blinde Junge Krauter arbeitet in einer Spinnfabrik. Als er seinen Vorgesetzten um eine Lohnerhöhung bittet, wird der 14-Jährige kurzerhand rausgeschmissen. Aber Krauter hat Glück und wird in die Blindenschule von Johann August Zeune aufgenommen. Dort erhält er eine solide Bildung, ist aber nicht bereit, sich allen Regeln der Pädagogen anzupassen. Er möchte nicht die von den Lehrern erdachte Stachelschrift benutzen, sondern die viel einfachere Punktschrift des selbst blinden Pädagogen Louis Braille. Er möchte Musik auf der Straße, in Kneipen und Konzertsälen machen und nicht nur zur eigenen Erbauung im stillen Kämmerlein. Und dann gibt es da noch die sehende Charlotte. Aber Kontakte mit dem anderen Geschlecht sind strengstens verboten ...

Zur Entstehung:

Das Musical "Stärker als die Dunkelheit" wurde vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) produziert und unter Regie von Stephan Greve und musikalischer Leitung von Götz Kretschmann realisiert. Anlass war das 200. Jubiläum der Blindenbildung in Deutschland - im Jahre 1806 gründete Johann August Zeune in Berlin die erste deutsche Blindenschule.

Für Kulturveranstalter und andere öffentliche Institutionen besteht die Möglichkeit, ein Gastspiel des Musicals zu organisieren. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Reiner Delgado, Sozialreferent des DBSV, Telefon: 030/285387-24, E-Mail: r.delgado@dbsv.org.

Bestellmöglichkeiten:

Eine CD und der Text des Musicals können beim DBSV erworben werden. CD: 10 Euro Text in Schwarz- oder Punktschrift: 5 Euro Außerdem ist beim DBSV ein Sammelband zum Thema 200 Jahre Blindenbildung in Deutschland (1806 - 2006) erhältlich. Buch: 25 Euro Buch inkl. CD: 30 Euro CD: 10 Euro

Bestellkontakt:

Bitte richten Sie Ihre Bestellung an Ilona Nicolai, Telefon: 030/285387-13, E-Mail: i.nicolai@dbsv.org. dbsv-direkt wünscht allen Musical-Besuchern einen vergnüglichen und zugleich lehrreichen Theaterabend.

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Zukunft der Blindensendung (von Dr. Thomas Nicolai vom 07.02.2008):

Über ein Jahr haben die europäischen Blinden- und Sehbehindertenorganisationen um Schutzbestimmungen für die kostenlose Blindensendung gerungen. dbsv-direkt informiert über die nun beschlossene Postrichtlinie und über einige Hintergründe zu deren Zustandekommen:

Am 31. Januar 2008 hat das Europäische Parlament in zweiter Lesung nun die Postrichtlinie verabschiedet, die die vollständige Öffnung der Postmärkte ab 2011 vorsieht. War es im Rahmen der ersten Lesung gelungen, solche Bestimmungen in den Richtlinienentwurf noch hineinzubekommen, so finden sich verbindliche Vorschriften zum Erhalt der Blindensendung in dem beschlossenen Kompromisspapier nun nicht mehr. Lediglich in den "recitals" wird unter Ziffer 37 noch empfohlen: "In Anbetracht der Bedeutung der Postdienste für Blinde und Sehbehinderte als Kunden sollte bekräftigt werden, dass die Öffnung des Marktes die Fortführung bestimmter kostenloser Dienste, die in den Mitgliedsstaaten für Blinde und Sehbehinderte gemäß den internationalen Verpflichtungen eingeführt wurden, durch den (die) Universaldienstleister nicht einschränken sollte."

Bei der Abstimmung am 31. Januar hatten zwei noch einmal von den EU-Abgeordneten Richard Howitt und Udo Bullmann eingebrachte Änderungsanträge, die die gesetzliche Verankerung der Kostenfreiheit der Blindensendung aufgriffen, die erforderliche absolute Mehrheit nicht mehr gefunden. Das ist bedauerlich, zumal sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband und die Europäische Blindenunion bis zur letzten Minute durch schriftliche Eingaben, in Telefonaten und mit persönlichen Gesprächen im EU-Parlament intensiv darum bemüht hatten, die erforderliche Stimmenzahl zustande zu bringen. Dass dies misslang, lag nach Einschätzung von Beobachtern der Europäischen Blindenunion nicht zuletzt an den unfairen und emotionalisierenden Äußerungen des CSU-Politikers MdEP Markus Ferber in der Debatte am Vortag der Abstimmung. Ferber, der als Berichterstatter des federführenden Parlamentsausschusses für Verkehr eine besondere Rolle in dem Legislativverfahren spielte, hatte sich gegen die Aufnahme der Anträge mit der Begründung ausgesprochen, die Entgeltfreiheit der Blindensendung sei nicht einzusehen, weil Rollstuhlfahrer schließlich auch für ihre Briefsendungen zahlen müssten. Und: Die Abschaffung des portofreien Postversandes sei blinden Menschen zumutbar, weil diese nicht gerade von Armut bedroht seien.

Hiergegen hatte DBSV-Präsidentin Renate Reymann in einem Schreiben protestiert und festgestellt: "Während das letzte Argument von geringer Sachkenntnis in Bezug auf die Vielfalt der Bedürfnisse der verschiedenen Behindertengruppen zeugt, müssen wir uns in aller Entschiedenheit gegen die im ersten Argument insinuierte Überversorgung blinder Menschen wenden. Nach Erkenntnissen von Studien der Europäischen Union gehören behinderte Menschen schon wegen der häufig unvollständigen Erwerbsbiografien zu den einkommensschwächeren Gruppen in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union." Und Reymann weiter: "Zudem geht es bei den Regelungen, die mit den Änderungsanträgen 18 und 19 angestrebt werden, nicht um die persönliche Korrespondenz Blinder, sondern vor allem um die Arbeit und Existenz der Blindenbibliotheken und damit um den Zugang zu Informationen für Blinde und Sehbehinderte und ihre Teilhabe an der Kultur. Um Grundwerte der Europäischen Union also, die in ihrer Sozialcharta zum Ausdruck kommen und die in der UN-Konvention der Rechte und Würde behinderter Menschen verankert sind, die von der Europäischen Union unterzeichnet wurde."

Was folgt hieraus für die Zukunft der Blindensendung in Deutschland? Die Mitgliedsstaaten haben in der gesamten Richtlinie bei der Organisation ihrer Postdienste einen großen Gestaltungsspielraum. Sie schreibt weder vor, dass es derartige Dienste geben muss, verbietet oder schränkt sie aber auch nicht ein. Mehr noch: die Richtlinie empfiehlt, dass die Abschaffung des Postmonopols nicht zum Nachtteil blinder Menschen geraten darf. Der DBSV erwartet jetzt von der Politik, dass sie diese Empfehlung aufgreift und die Forderung des DBSV zum Erhalt der Blindensendung gegenüber der Wirtschaft nachhaltig unterstützt. Besonders gefordert sieht DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke hier nun auch Bundeswirtschaftsminister Glos, dessen Parteikollege auf europäischer Ebene blinde Menschen so habe im Regen stehen lassen.

Nach Angaben des in Deutschland marktbeherrschenden Unternehmens Deutsche Post AG wird, wie heute im Wirtschaftsministerium zu erfahren war, dort derzeit nicht geplant, die Blindensendung abzuschaffen.

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Audiodeskription bei der Berlinale (von Dr. Thomas Nicolai vom 18.01.2008):

Erfreuliches ist anzukündigen: Bei der Berlinale gibt es wieder Filme mit Audiodeskription:

Die Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH (DHG) bietet Audiodeskription für den Eröffnungsfilm des Wettbewerbs an:

"SHINE A LIGHT" Besser als ein Konzertbesuch: Die Rolling Stones live in New York, gefilmt von Oscar-Preisträger Martin Scorsese.

Im Herbst 2006 geben die Rolling Stones zwei Konzerte im New Yorker Beacon Theatre. In der fast intimen Atmosphäre des alten Theaters wird noch einmal klar, warum Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts als Legenden gelten. Vor einem begeisterten Publikum, zu dem auch Hilary und Bill Clinton gehören, performen die Stones ihre Welthits ebenso wie weniger bekannte Songs. Gastauftritte von Christina Aguilera, der Blues-Legende Buddy Guy und Jack White ("White Stripes") machen den Abend unvergesslich.

Audiodeskription am 08.02.2008, um 18.30 Uhr in der "Urania" (An der Urania 17, 10787 Berlin, U-Wittenbergplatz)
Tickets: 8 Euro/Kopfhörer kostenlos
Karten- und Kopfhörerbestellungen unter (0 30) 23 55 73 40 / service@hoerfilm.de Karten und Kopfhörer können vor der Veranstaltung ab 17.00h am Stand der DHG im Foyer der "Urania" abgeholt werden.

Die Audiodeskription wird produziert von der DHG mit freundlicher Unterstützung der Herbert Funke-Stiftung, der IDK, Kinowelt und Sennheiser.

Hörfilm e.V. präsentiert in Kooperation mit Arte und dem Bayerischen Rundfunk zwei Filme mit Audiodeskription.

"1. MAI - DAS ENDE VOM LIED" (in der Sektion Perspektive Deutsches Kino). Regie: Sven Taddicken, Episodenfilm, Deutschland 2008.

Der episodisch konzipierte Spielfilm erzählt von Mythos und Wahrheit im heutigen Berlin-Kreuzberg. Drei Storys spielen zur gleichen Zeit am gleichen Ort und zeigen 24 Stunden zwischen dem Lausitzer Platz und dem Urban-Krankenhaus.

Audiodeskription (live eingesprochen) am 09.02.2008, 13 Uhr, Colosseum
Kino 1, Schönhauser Allee 123/Ecke Gleimstraße (U2 und S 42 bis Schönhauser Allee),
Eintritt: 7 Euro/Kopfhörer kostenlos;
Karten- und Kopfhörerreservierung bei Roswitha Röding (ABSV) bis zum 7. Februar unter Tel.: (030) 391 27 63 oder per Mail: r.roeding@hoerfilmev.de.

"KIRSCHBLÜTEN - HANAMI" (Sektion Wettbewerb) Regie: Doris Dörrie, Drama, Deutschland 2008.

Nur Trudi weiß, dass ihr Mann Rudi schwer krank ist. Der Arzt schlägt eine letzte gemeinsame Unternehmung vor. Sie besuchen erst ihre Kinder in Berlin und fahren dann an die Ostsee. Dort stirbt plötzlich Trudi.

Audiodeskription (live eingesprochen) am 12.02.2008, 18.30 Uhr in der Urania, Eintritt: 8 Euro/Kopfhörer kostenlos;
Karten- und Kopfhörerreservierung bei Roswitha Röding (ABSV) bis zum 10. Februar unter Tel.: (0 30) 391 27 63 oder per Mail: r.roeding@hoerfilmev.de.

Die Übertragung der live eingesprochenen Beschreibungen erfolgt über das digitale guidePORT System, bestehend aus einohrigen Monocliphörern und Audioguides. Die Audioguides sowie die Eintrittskarten sind erhältlich jeweils ab einer Stunde vor Filmbeginn in den Kinofoyers am Stand von Hörfilm e.V.

Die Hörfilm-Vorführungen sind realisierbar durch die freundliche Unterstützung der Herbert Funke-Stiftung, PX 12 Medien und Sennheiser.

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Wo sind die Barrieren im Web 2.0? (von Dr. Thomas Nicolai vom 18.01.2008):

Die Aktion Mensch startete gestern eine Online-Umfrage zur Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderung.

Zum Begriff Web 2.0:

Web 2.0 umfasst Techniken, mit Hilfe derer Anwender in die Lage versetzt werden, mit anderen Anwendern im Internet zu interagieren. So können Internetnutzer etwa eigene Beiträge verfassen. Andere wiederum können diese Beiträge korrigieren, verändern oder ergänzen. Bestes Beispiel für das Web 2.0 ist die Online-Enzyklopedie wikipedia.de. Weitere typische Beispiele sind Bloggs (Tagebücher im Internet), Tauschbörsen und Videoportale wie etwa das Videoportal Youtube Geprägt wurde dieser Begriff durch Tim O'Reilly.

Lesen Sie nachstehend die bei dbsv-direkt etwas gekürzte Pressemitteilung der Aktion Mensch zur Online-Umfrage, die am 17.01.2008 verbreitet worden ist:

Die erste Studie zur Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderung geht in die entscheidende Phase. Heute startet auf der Webseite von Einfach für alle eine Online-Umfrage, an der sich Menschen mit Behinderung bis Anfang Februar beteiligen können. Die Umfrage haben die Aktion Mensch, die Stiftung Digitale Chancen und der Fachliche Beirat des BIENE-Wettbewerbs entwickelt. Ziel ist es, erstmals einen Einblick zu bekommen, wie behinderte Nutzerinnen und Nutzer mit den neuen technischen Möglichkeiten des Internets umgehen. "Daher ist wichtig, dass sich möglichst viele Menschen mit Behinderung an der Umfrage beteiligen", appelliert Iris Cornelssen, die bei der Aktion Mensch für die Studie verantwortlich ist. Neben den Nutzungsgewohnheiten will die Aktion Mensch vor allem erforschen, auf welche Barrieren Menschen mit Behinderung im Internet stoßen. "Durch die Umfrage haben Nutzerinnen und Nutzern mit Behinderung erstmals die Möglichkeit, sich direkt zum Thema Web 2.0 zu äußern", erklärt Cornelssen... Die Ergebnisse der Umfrage, die im Mai im Rahmen eines Fachkongresses vorgestellt werden, dienen unter anderem dazu, die BIENE-Kriterien weiterzuentwickeln...

Wie Aktion Mensch mitteilt, gibt es weitere Informationen zur Studie unter http://www.einfach-fuer-alle.de. Auskünfte zum Wettbewerb sind ab Mai auf der Webseite zum BIENE-Award verfügbar.

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Noch mehr Audiodeskription (von Dr. Thomas Nicolai vom 08.01.2008):

Neben dem Kinoereignis "blindsight", zu dem auch das Internetradio Ohrfunk mehrere Sendungen gestaltet (Sendung UPDATE 08.01.08 19:07 Uhr und 09.01.08 11:07 Uhr sowie AUDIOGRAMM 12.01.08 um 8:30 Uhr), bringt die Initiative "Dein Kino" in mehreren Städten den Kinder- und Familienfilm "DER FUCHS UND DAS MÄDCHEN" von Luc Jaquet mit Audiodeskription in diesen Tagen in die Kinos.

Kurzinhalt:

Eines Morgens im Spätsommer trifft ein Mädchen auf einen jagenden Fuchs. Fasziniert folgt sie dem scheuen Tier: Nichts möchte sie lieber, als mit ihm durch die Welt zu streifen. Tatsächlich: Behutsam und trickreich gewinnt sie sein Vertrauen. Damit beginnt eine ebenso fabelhafte wie erstaunliche Freundschaft. An der Seite des Fuchses entdeckt das Kind eine wilde und geheimnisvolle Natur, und erlebt ein Abenteuer, welches ihr Leben und ihr Verständnis der Tiere verändern wird... Zu erleben ist DER FUCHS UND DAS MÄDCHEN in folgenden Kinos, die Kinoadressen sowie weitere Termine finden Sie auf der Webseite von deinkino.de

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Audiodeskription ist auch das Thema einer Feature-Sendung bei Deutschlandradio-Kultur am heutigen späten Abend:
"Der unsichtbare Film
oder: Kann man Bilder hören?"
Von Stefan Heckmann
09.01.2008, 00:05 Uhr.

Audiodeskription ist zu Beginn des neuen Jahres also erfreulicherweise in den Medien häufig zu finden und in etlichen Kinos unmittelbar zu erleben.

Die Leser der Monatszeitschrift "Die Gegenwart" haben zudem längst die aktuellen Hörfilm-Sendetermine für das Fernsehen erhalten. Im MDR läuft heute beispielsweise ab 22.50 Uhr der Polizeiruf 110 "Unter Brüdern" als Hörfilm.

dbsv-direkt wünscht klangvolle Bilder im Kopf.

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"blindsight" / TV-Termine und weitere Hörfilm-Aufführungen (von Volker Lenk vom 07.01.2008):

DBSV-Direkt hofft, dass Sie gut ins neue Jahr gekommen sind! Auch 2008 werden wir wieder alles tun, um Sie immer auf dem neuesten Stand zu halten.

Die Audiodeskriptionsfassung des Films "blindsight" mit Sabriye Tenberken startet am 14. Januar, dbsv-direkt berichtete. Noch vor der offiziellen Premiere in Marburg wird es zwei weitere Aufführungen geben:

Karten gibt es in den jeweiligen Kinos. Die Hörfilm-Fassung wurde produziert von der Deutschen Hörfilm gGmbHmit Unterstützung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Organisationen und Einrichtungen, die an einer Aufführung interessiert sind, können sich an die Agentur NFP, Ansprechpartnerin Nicole Nomegne wenden, entweder per E-Mail an n.nomegne@nfp.de oder telefonisch unter 030/32 90 94 42.

"blindsight" kann sich über ein großes Medieninteresse freuen. Nach Angaben des Verleihs werden die folgenden TV-Sendungen berichten und/oder Sabriye Tenberken zu Gast haben:

Auch viele Radiosender werden berichten, leider stehen aber die Ausstrahlungstermine nicht fest.

Hintergrundinfo zum Film:

blindsight erzählt von der blinden deutschen Braille-Ohne-Grenzen-Gründerin Sabriye Tenberken (2005 Bundesverdienstkreuz; 2006 National Friendship Award der Regierung der Volksrepublik China; 2006 Mother Teresa Award), die in Tibet die erste Blindenschule gegründet hat. Gemeinsam mit sechs ihrer blinden Schüler und dem blinden US Bergsteiger Erik Weihenmayer, unterstützt durch erfahrene Bergführer, wagt sie den Aufstieg auf den 7100 Meter hohen Lhakpa Ri an der Nordseite des Mount Everest.

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